0,65 Wiss. Mitarb. (m/w/d) "Lärm vor Dezibel" (RWTH Aachen University)

0,65-Stelle (Promotion) "Lärm vor Dezibel" (RWTH Aachen University)

Arbeitgeber
RWTH Aachen University (Historisches Institut/Lehrstuhl für Mittlere Geschichte)
Arbeitstelle
Historisches Institut/Lehrstuhl für Mittlere Geschichte
Gefördert durch
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
PLZ
52062
Ort
Aachen
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.03.2022 - 28.02.2025
Bewerbungsschluss
20.12.2021
Von
Julia Samp, Historisches Institut, RWTH Aachen University

Am Lehrstuhl für Mittlere Geschichte der RWTH Aachen University ist zum 01.03.2022 eine wissenschaftliche Mitarbeiter:innen-Stelle (m/w/d) in dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt „Lärm vor Dezibel. Annäherung an eine Semantik illegitimen Klangs im Spätmittelalter“ zu besetzen.

0,65-Stelle (Promotion) "Lärm vor Dezibel" (RWTH Aachen University)

Lärm im Sinne der Bewertung akustischer Eindrücke als störend ist so alt wie der Mensch in seiner Beziehung zur Umwelt und durch den soziokulturellen Kontext der jeweiligen Gesellschaft bestimmt. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt „Lärm vor Dezibel. Annäherung an eine Semantik illegitimen Klangs im Spätmittelalter“ fragt daher nach den spezifischen, (spät-)mittelalterlichen Wahrnehmungsweisen und Bedeutungszusammenhängen von Klängen entlang des binären Schemas von legitimen und illegitimen akustischen Ereignissen. Mittels des Projektes soll eine Grundlage für eine historische Semantik des Klangs gelegt, d. h. der bedeutungsgebende/-tragende Weg von der Sinneswahrnehmung zur sprachlichen Kennzeichnung verfolgt werden. Dies geschieht im Projekt exemplarisch in zwei mikrohistorischen Bereichen, in denen die sprachliche Wiedergabe der Wahrnehmung, die konkrete Benennung sowie die historische Verselbstständigung der Verbalisierung von akustischen Störungen untersucht werden: erstens über die Wahrnehmung und Beschreibung von „Lärm“ in Briefen und (Fern-)Reiseberichten des ausgehenden Mittelalters; zweitens über die Wahrnehmung und Normierung von „Lärm“ in monastischen und städtischen Statuten.

Dies erlaubt es, den Einsatz lautbezogener Sprache zur Beschreibung rational, emotional und v.a. sozial aufgeladener Klang- bzw. Lärm-Situationen in differenzierter Weise zu beschreiben und darüber Rückschlüsse über individuelle wie kollektive Deutungsmuster der klanglichen Umwelt und des menschlichen Verhaltens in dieser ziehen zu können.

Am Lehrstuhl für Mittlere Geschichte der RWTH Aachen University ist daher zum 01.03.2022 eine wissenschaftliche Mitarbeiter:innen-Stelle (m/w/d) in diesem Forschungsprojekt zu besetzen. Die Stelle umfasst 65 Prozent der tariflichen Arbeitszeit, dient der Vorbereitung auf die Promotion und ist auf drei Jahre befristet. Die Vergütung erfolgt nach E13 TV-L. Es handelt sich um eine Qualifizierungsstelle im Sinne des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG).

Aufgaben und Anforderungen:

- Entwicklung und Durchführung eines eigenen Teilprojektes mit dem Ziel der Weiterqualifizierung zur Promotion. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt dabei auf der Untersuchung obrigkeitlicher und monastischer Regulierung lärminduzierter Störungen sowie deren Ausdrucksformen und sozialer Bedeutung.
- Übernahme wissenschaftlicher Tätigkeiten im Projekt, insbesondere im Bereich der Aufbereitung des Vokabulariums illegitimer Klänge, einer datenbankgestützten, kommentierten Belegsammlung, sowie der Zusammenführung der Projektergebnisse in methodologischen Modulen
- Mitarbeit an der Organisation wissenschaftlicher Workshops im Rahmen des Projekts
- mündliche Präsentation sowie schriftliche Publikation der eigenen Forschungsergebnisse im internationalen und interdisziplinären Diskurs der mediävistischen Klangforschung
- Teilnahme an Veranstaltungen sowie Mitarbeit an Organisations- und Verwaltungsaufgaben des Lehrstuhls

Fachliche und persönliche Einstellungsvoraussetzungen:

- abgeschlossenes Hochschulstudium (Master oder Äquivalent) im Bereich der mittelalterlichen Geschichte mit einem überdurchschnittlichen Ergebnis
- ausgeprägte Fähigkeit zum und Interesse am selbstständigen wissenschaftlichen Arbeiten
- Fremdsprachenkenntnisse (gute Kenntnisse in Latein, Deutsch und Englisch; Kenntnisse des Italienischen sind von Vorteil)
- persönliche und soziale Kompetenzen für die Arbeit im Team
- inhaltliche Vorkenntnisse im Bereich der Kulturgeschichte oder der Historischen Anthropologie sind hilfreich, die Erarbeitung fachspezifischer Kenntnisse erfolgt im Projektverlauf
- die schriftliche Einschätzung einer Hochschullehrerin/eines Hochschullehrers über die fachliche Qualifikation und das Engagement im Studium

Wir bieten:

- eine anregende und aktive, internationale und interdisziplinäre Forschungsumgebung im Kontext einer Exzellenzuniversität
- kompetente Anleitung in allen projektbezogenen Fragen sowie vielfältige Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten im Rahmen der Weiterqualifizierung
- ein sehr engagiertes und aufgeschlossenes Team

Ihre Bewerbung mit aussagekräftigen Unterlagen richten Sie bitte bis zum 20.12.2021 per elektronischer Post an:

Lehrstuhl für Mittlere Geschichte der RWTH Aachen
Prof. Dr. Harald Müller
Theaterplatz 14
52062 Aachen
E-Mail: mittelalter@histinst.rwth-aachen.de

Bewerbungen von Menschen jeglichen Geschlechts sind willkommen. Frauen werden nach Maßgabe des Landesgleichstellungsgesetzes NRW bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Die Rechte der Schwerbehinderten, bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt zu werden, bleiben davon unberührt.

Kontakt

Lehrstuhl für Mittlere Geschichte der RWTH Aachen
Prof. Dr. Harald Müller
Theaterplatz 14
52062 Aachen
E-Mail: mittelalter@histinst.rwth-aachen.de

https://www.ma.histinst.rwth-aachen.de/cms/~gxrm/HISTINST-MA/